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Dienstag, 8. April 2014

Vom tiefen Süden, mit einer unendlichen Geschichte, ziehen die Snowbirds nach Norden….in den Frühling 2. Teil


Die erste Nacht back home im Camper stehen wir auf einem Walmart PP. Am Morgen ein Letztes Treffen mit Mike, übergeben  Akten  und bedanken uns für seine guten Dienste. Jetzt geht es endgültig auf dem Hwy Richtung Nordwesten nach Nashville.
 
Wir überlegen erst noch über Chattanooga (Eisenbahnknotenpunkt  und bekannt durch Glenn Millers Hit Chattanooga Choo Choo) in die Appalachen zu fahren, wählen dann aber die Strecke über Knoxville in die Smoky Mountains.
Am Abend sind wir im Cavern State Park in der Aerea Marianna, auf dem Mississippi Delta, im Blues Country, krass!

Der old man River, Mississippi.

Soweit das Auge reicht, Cottenfields for ever.
 
 
Hier wird auch Korn, Weizen und Mais angebaut was uns ein Manager der Getreide Trocknungsanlage erklärt, wo wir scheinbar verbotenerweise fotografierten.

 

In Greenville, am old Man River, dem Mississippi, beginnen wir den Blues Trail, im Land des Delta Blues.


Clarksdale besitzt ein  sehr schönes Delta Blues Museum, wo Teile des Lebens berühmter Bluesgrössen wie, Muddy Water`s, BB King und andere, ausgestellt sind. Das Ganze mit dem Sound dieser Zeit in den Ohren, wobei alte Erfahrungen wach werden. Ich kaufe mir 2 CD`s von Muddy Water`s und einen Anfängerkurs für Blues "Schnurre Gige".
 
 
An diesem Ort soll Muddy Waters gelebt und gearbeitet haben, seine Hütte ist im Delta Blues Museum aufgestellt.
 
Dieses Cottonfeld sehen wir genauer an. Der zuerst misstrauische Farmer, der gerade auf dem Felde ist erklärt uns sehr freundlich diese Pflanze.
Was sehen die beiden?
 
 

Dieser mega grosse Acker wird eben für die kommende Aussaht der Baumwolle vorbereitet. 

Am Abend befolgen wir den Ratschlag des Cotten Farmers und stellen auf dem Parkplatz des Isle of Capri Casino`s ab, nachdem wir mit einem amerikanischen Katzensprung Arkansas am benachbarten Mississippi Ufer besucht haben.

 
 

Heute wollen wir nach Memphis, Graceland wo Elvis Presley gelebt hat. On the Road again sehn wir plötzlich die Logos von Fresenius Medical Care Tunica Dialysis. Wir halten kurz weil Jeannette die Fachfrau für den Gebrauch von Fresenius-Geräten einen Einblick in diesen Betrieb möchte. Es gibt auch hier Menschen mit versagenden Nieren.
 

Wenn du aufmerksam durch Graceland gehst gelingt es, die Geschichte dieses Musikers von einer anderen Seite, als nur von den Hitlisten seiner Tonträger am  Radio vor 50 Jahren kennen zu lernen. Elvis war der Sohn einer Landarbeiterfamilie und sein Vater war sehr oft knapp bei Kasse und hatte einige Probleme mit den Gerichten. Elvis war im Fach Musik mittelmässig aber eine Lehrerin erkannte die gute Stimme und förderte ihn. In Memphis betrieb Sam Phillips das SUN Recording Studio wo Elvis mit seinem ersten Salär als Truckdriver für seine Mutter zum Geburtstag eine Platte für ein paar Dollar herstellen lassen wollt. So begann seine aussergewöhnliche Karriere. Ich gehe durch das Museum und sehe sehr viel, was um diesen Weltstar aufgebaut und wie er vermarktet  wurde. Dabei werde ich von seiner Musik dem Rock`n Roll an eine längst vergangene, sehr umstrittene Zeit, aber auch schön Zeit erinnert. Elvis war kein Songschreiber, seine Stärken waren das covern bekannter Stücke wie beispielsweise Blue Suede Shoes von Carl Perkins, sein besonderer Stil und seine  charismatische Körpersprache mit denen er die einfachen Melodien und Rythmen des Rocken`n Rolls`s berührend interpretierte.

Das Wohnhaus von Elvis

Die Ausstellung seiner Auszeichnungen

Zwei meiner Lieblingstitel in Gold, Jailhouse Rock

und Hound Dog.

  Werbeplakate seiner Gigs.
Auftritt auf Hawaii.

Sein teures Spielzeug der Silver Shadow.

Zum Schluss wahrscheinlich eine der meistbesuchten Grabstädten.

Wir sind in Memphis, die Stadt des Blues, das Ziel vieler Musiker.

Und hier endet unser Blues Trail.
 
Im Land von Mark Twain und seinem Tom Swayer unternehmen wir eine River Boat Tour.
 
 

Memphis Skyline

 
Der Vergnügungspark mit folgendem Hinweis, in den USA immer das gleiche Argument, it`s a Law.
 
Eine Anpassung der Waffengesetzgebung würde manche Situation um dieses Thema entschärfen, doch die Waffen Lobby ist sehr, sehr einflussreich.
 
Am Abend gehen wir in den Ausgang, auf die Beale Street, krass!
 
 
Während des Essens langweilt uns dieser Blues Gitarrist laut und nervend. In Memphis klingt an vielen Orten die Musik oft laut und von einfacher Qualität.
 
Es ist St. Patriks Day, die Strassen sind gerüttelt voll, doch wir finden Platz bei Jerry Lee Louis, wo die Post musikalisch abgeht.

 

Berittene Sheriffs am St. Patriks Day in der Beale Street.
 
Auf was warten sie?

Ein Lokal mit gepflegtem Blues, der BB Kings Blues Club.
 
Die Nacht auf dem Tom Swayers CG unserem, Stellplatz am Mississippi, war ruhig. Das Wetter am Morgen kalt, bewölkt, es regnet. Der Sonntag wird Museumstag.

 
 



 


Im Mai 2011 stand das Wasser hier so hoch, krass!

Wir besuchen in Memphis Down Town die SUN Studios, das Blues und Soul Museum und die Gibson Gitarren Fabrik. 
 
 
Das berühmte SUN Studio, wo bekannte Musiker wie Elvis Presley, Carl Perkins,  Jerry Lee Lewis oder Johnny Cash ihre Karriere begannen.
 
Das Rock&Soul Museum in dem man Stunden verbringt und Interessantes sehen und hören kann.
 
 
 
Auch eine berühmte die Wurlitzer Musikbox.
 
 
 
In der Gibson Gitarren Fabrik wurde die Herstellung dieses Traditionellen Musikinstruments sehr ausführlich erklärt.

Wir rollen auf dem Hwy 40 dem Music Highway nach Nashville. Etwas Besonderes ist auch da der Partenon Nachbau, der  einzige auf der Welt.
 
 
Daneben diese legenäre Dampflokomotive
 
Nashville Down Town, die Music City.
 
 
Broadway
 
 

Im Johnny Cash Museum wird die Kariere des Musikers anschaulich dargestellt.
 
Der Zeitvektor des Musikers.
 

Seine Alben,

und die Auszeichnungen.
 
Mir macht es Freude seine Lieder zu hören. Vor langer Zeit besuchte ich ein Konzert von Cash und seiner Frau June Carter in Zürich.
 
Seine Wurzeln bei SUN.

Ein Country Fan braucht Stiefel und Hut, wir suchen diese Dinge.
 
 
Und er, Präsident Jackson, hat das Leben der Cherokee massgebend beeinflusst.
 
In Nashville besuchen wir noch weitere Museen.
 
 
 
 

 
Am Nachmittag sind wir in der Musikszene am Broadway in Nashville und treffen auf eine interessante junge Band im Music Club Laylas die, Eskimo Brothers bieten eine tolle Show, da geht echt die Post ab.
 
  
 
 
 
 
Irgendwann hast du genug von der Music City und darum wollen wir weiter zum Smoky Mountain NP in den Appalachen.
Die Appalachen haben ein Alter von ca. 450 Mio Jahren und gehören zu den älteren Gebirgen der Erde. Das bewaldete Mittelgebirge erstreckt sich im Osten der USA über eine Distanz von 2440 km von der Provinz Quebec in Kanada bis in den Norden von Alabama. Durch das ganze Gebiet führt ein Fernwanderweg der „Appalachian“ Trail  über 3500 km vom Bundesstaat Maine durch insgesamt 14 Staaten nach Georgia. Während die meisten Wanderer Teiletappen bewältigen, schaffen jährlich  um  111 Personen sog. Thru-hiker die ganze Strecke am Stück! – Eine echte Herausforderung!
Zum Glück gibt es auch eine Alternative für Autofahrer: im Shenandoah Nationalpark (Höhe Washington) beginnt der Skyline-Drive (169 km), geht über in den Blue Ridge Parkway (755 km) und endet in Cherokee in den Smoky Mountains. Die Panoramastrassen entstanden in den Jahren 1933 - 1942 dank Arbeitsbeschaffungsmassnahmen mit denen Präsident Roosevelt die grosse Depression infolge der Weltwirtschaftskrise bekämpfte. Im CCC (Civilian Conservation Corps) wurden vorwiegend junge Arbeitslose beschäftigt,
die CCC-Arbeiter wurden für ein Jahr in Arbeitslagern untergebracht, erhielten Verpflegung, Unterkunft, sowie ein Gehalt von mindestens $30 im Monat, von denen $25 an die Familienangehörigen in der Heimat geschickt werden mussten.
Von Nashville herkommend landen wir vorerst im nördlichen Teil des Nationalparks Smoky Mountains oder Ort des blauen Nebels wie die Cherokee Indianer diesen Teil ihrer Heimat wegen der häufig aufkommenden Nebel nannten.
 
 
Heute leben hier längst keine Indianer mehr, sie wurden 1830 durch den Indian Removal Act unterschrieben von Präsident Andrew Jackson zusammengetrieben und gewaltsam umgesiedelt. Den Pfad der Tränen vom fruchtbaren Waldland in karge Gebiete wie Oklahoma überlebten viele Indianer nicht und nur wenigen war es gelungen sich der Gefangenahme zu entziehen und sich in den Bergen zu verstecken.
Die Vertreibung fand vor dem Hintergrund des zunehmenden Landbedarfs der aus Europa stammenden Siedler statt, zudem kursierten Gerüchte über grosse Goldvorkommen.
Wo die Behausungen der Indianer nicht niedergebrannt wurden, wird beschrieben, dass sich die Siedler zum Teil wie Geier auf deren Besitztümer gestürzt hätten.
 
 
 Die Siedlung Cades Cove wurde von1820 bis 1944 bewohnt und bewirtschaftet, 1934 in den Nationalpark aufgenommen, daher können heute noch einige der sozusagen unter Heimatschutz stehenden Behausungen besichtigt werden – und wir fragen uns ob hier wohl der Erfolg auch auf Kosten der Indianer zustande kam? In 1850 lebten hier in 132 Familien 685 Personen  und wir wundern uns über die Notwendigkeit von 4 verschiedenen  Kirchen für diese Anzahl Leute?
 
Drei junge Boys klimpern wie wild auf dem alten Klavier. Ich erkläre ihnen dass das eine Kirche sei. Die Folge, fragende Gesichter.
Ist das Schicksal, wenn ein 22 jähriger in den letzten Wochen des 1.Weltkrieges stirbt, und nicht einmal als Europäer? 
Ein hartes Land auch, für Kinder.
 
Bei den Kirchen findet man betreute Friedhöfe.

 

Grabsteine datiert aus unserer Zeit.
 
Und welche die weit zurückliegen. Werden diese Orte noch genutzt?
 
 Wir geniessen die Aussichten über die Smoky Mountains, zur höchsten Erhebung dem Clingmans Dome ist die Strasse leider noch gesperrt. Wir passieren wieder einmal eine „Staatslinie“ Tennesee/Nord Carolina, fahren hinunter durch den Ort Cherokee im Indianer Reservat und mögen gar nicht anhalten, weil uns scheint, dass die angepriesenen Attraktionen auf „weisse Bedürfnisse“ zugeschnitten sind.

Weil das erste Teilstück wegen eines Erdrutsches gesperrt ist, müssen wir den Einstieg erst suchen, die Strasse ist kaum befahren, sodass wir die Aussichten in gemächlichem Tempo bestaunen können.
 
 
 
 
 
Dass wir noch etwas früh dran sind, merken wir nicht nur an den Eiszapfen entlang der Strasse und den morgendlichen kalten Temperaturen sondern auch, dass die meisten Einrichtungen wie Visitor Center oder Campgrounds  noch geschlossen sind, auch little Switzerland hält noch Winterschlaf (wurde von britischen Einwanderern, welche die Gegend an Jurahöhen erinnerte so genannt).
 
 
 
 
Am späten Nachmittag wandern wir auf dem Crabtree Falls Trail.

 
 
 
 

Wir finden einmalige Übernachtungsplätze, trotzen vorerst Wind und Wetter bis Strassensperren uns aufhalten.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 
Die Wetterlage entspannt sich und vor uns liegende Teilstrecken werden geöffnet. Wir ziehen weiter zum Shenandoah NP und wollen nochmals auf den Blue Ridge Park Way.

Aber die Jungs, wollen uns nicht Sch….ugar!

  Nun sind wir im Shanandoah National Park,

Auf der Gratstrasse geniessen wir das Fahren und die Aussicht genau so wie auf dem Blue.

 
Das ist eine Wegmarke des Appalachen Trail.
 
 
Weil uns das Wetter so versöhnlich stimmt beschliessen wir ein Training zum Hawksbill Summit.
 
 
 
 
 
Und oben sind wir, wobei meine neuen Knie sehr gut funktioniert haben.

Im Visitor Center machen wir kurz Halt und besuchen die Ausstellung. Dabei erfahren wir erstaunliche zeitgeschichtliche Facts. Bei der Erschliessung als Nationalpark in den 1930iger Jahren wurden weisse Siedler enteignet und ausgewiesen. Sie wurden jedoch entschädigt im Gegensatz zu den Cherokee die 1830 verschleppt wurden.
 
 
 
Um 1934 gab es getrennte Bereiche für Weisse und Schwarze, Apartheit. In diesem Land wird man immer wieder mit der Geschichte konfrontiert.
 
Trotzdem verlassen wir die Appalachen mit vielen guten Erfahrungen in Richtung Washington. 

 
Wir wünschen Euch schöne Ostern!
 
Fredi und Jeannette